© Bild: Thomas Grimberg
In der Geschichte der Menschheit hat es immer Menschen gegeben, die einen anderen Weg gegangen sind als die Mehrzahl. Sie hatten großartige Ideen, für die sie manchmal zuerst ausgelacht wurden und die letztendlich dann die Welt verändert haben. Diese Menschen sind aus der Masse herausgetreten und waren anders als die meisten anderen. In unserer persönlichen Geschichte hat uns auch unsere Einzigartigkeit zueinander geführt. Etwas hat uns unterschieden von all den anderen mit denen wir unterwegs waren. Irgendetwas war anders, hat uns aus der Masse herausgehoben und uns füreinander sichtbar gemacht.
Ich (Brigitte) erinnere mich gerne an den Moment, als ich Hans-Dieter das erste Mal gesehen habe. Ich habe sofort gespürt, dass dieser junge Mann anders war als die anderen jungen Männer, die ich bis dahin kannte. Hans-Dieter ging es genauso. Er hat in mir etwas wahrgenommen, das andere Menschen nicht wahrnehmen konnten. Und so hat uns die Einzigartigkeit, die wir in dem anderen gesehen haben, dazu bewogen, uns näher kennen- und lieben zu lernen. Dieses Besondere, diese Einzigartigkeit hat auch unsere Welt nachhaltig verändert. Interessant und anstrengend zugleich ist es, dass wir offensichtlich das in unsere Welt hineinziehen, was uns fehlt. Das ist das Faszinierende daran, wenn wir im anderen unsere tiefe Sehnsucht nach Ganzheit wahrnehmen. Er verkörpert all das, was wir selber (noch) nicht leben können und das gibt uns zunächst das Gefühl, endlich angekommen zu sein. Im optimalen Fall, schauen wir uns beim Partner ab, wie es geht und integrieren es in unser Leben. Auf einmal machen wir Dinge, die wir uns bis dahin noch nicht getraut hatten oder sehen die Welt mit den Augen des Partners und stellen fest, dass es noch ganz andere Sichtweisen gibt. Dass es später eine große Herausforderung sein kann, ständig vor Augen geführt zu bekommen, was wir noch lernen dürfen, daran denken wir in diesem Augenblick nicht.
Unsere Welten haben sich Gott sei Dank im Laufe der Jahrzehnte sehr gut verbinden können. Nach der anfänglichen rosaroten Phase, sind besonders in den ersten Jahren sehr oft unsere verschiedenen Welten und unsere Ansichten aufeinander geprallt. Da hat es manchmal ganz gut gekracht. Zum Glück haben wir bereits vor dreißig Jahren ME kennengelernt und mit dem Werkzeugkasten, den wir am Wochenende mitbekommen haben, daran arbeiten können. Und so ist uns wieder bewusst geworden, dass unsere Unterschiedlichkeiten, die unseren Alltag oft erheblich beeinträchtigen, die Einzigartigkeiten sind, die uns ganz am Anfang unserer Liebes- und Lebensgeschichte aufeinander aufmerksam gemacht haben. Wir laden euch ein, euch noch einmal das Besondere in Erinnerung zu rufen, das ihr ganz am Anfang eurer Geschichte am anderen wahrgenommen habt. Dabei helfen die folgenden Dialogfragen:
- Was war das Besondere, das dich aus der Masse herausgehoben hat? Was hat mich angezogen an dir? Was möchte ich dir davon mitteilen und wfim, wenn ich mich daran erinnere?
- Gibt es Verhaltensweisen / Einstellungen von dir, die ich damals anziehend fand und die mich heute stressen / aufregen / verunsichern? Wfim, wenn ich mir das bewusst mache?
- Welche deiner Sichtweisen hat meine Welt nachhaltig verändert? Was von deiner Einzigartigkeit konnte ich in meine Welt integrieren? Wfim, wenn ich dir davon schreibe?
- Wir als Paar sind auch einzigartig. Was ist das Besondere, das wir als Paar leben und das uns von anderen Paaren unterscheidet? Wfim dabei?
Voller Bewunderung für die Einzigartigkeit in jedem von euch grüßen herzlich Brigitte und Hans-Dieter |