Bild: Benne Ochs / Kindermissionswerk In: Pfarrbriefservice.de
Von Ende Dezember bis Mitte Januar waren in unseren Gemeinden die Sternsinger unterwegs. Sie haben in vielen Häusern den Menschen den Segen gebracht. Auch wir waren dabei. Wir sangen u.a. das Lied, in dem der Satz „Wir kommen geführt von Gottes Hand.“ vorkommt. Dieser Satz berührte Silke dieses Jahr ganz besonders. Wir beschlossen deshalb diesen Satz als Impuls auszuarbeiten.
Besinnungsfragen: Uns stellten sich folgende Fragen. Und wir laden Euch ein, auch Eure Gedanken kurz zu notieren.
- Wo habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich von Gottes Hand geführt wurde?
- Wo habe ich mit Dir die Erfahrung gemacht, dass wir als Paar von Gottes Hand geführt wurden?
- Zu wem bin ich heute/ in den letzten Tagen/ Wochen,… gesandt worden?
Mir, Silke, sind folgende Gedanken gekommen: Wir hatten vor 13 Jahren unser Erstwochenende. In den ersten Jahren durften wir sehr viel von den Erfahrungen anderer Paare profitieren. Im Laufe der letzten Jahre sind wir immer mehr in die ME-Gemeinschaft hineingewachsen und übernehmen immer mehr Verantwortung. Dieser Prozess ging sehr behutsam und schrittweise. Dabei schauten wir auf unsere Talente und Stärken. Es hat uns nie jemand gedrängt. So bin ich sehr dankbar, voll inneren Friedens und glücklich, bei den Aufgaben, die wir jetzt haben. Ich hatte das Gefühl, dass uns Gott zu ME geführt hat und auch die ganze Zeit bei uns und unserem Engagement ist. Ich habe den Eindruck, dass es Gottes Wille ist, dass wir uns u.a. auch durch diese Impulse an Euch verschenken.
Während meiner jährlichen Exerzitien erlebe ich auch immer wieder die tiefe Führung Gottes. Während der Exerzitien kämpfe ich häufig mit Gott und mir selber. Aber trotzdem gibt es den Moment, an dem sich Dinge für mich klären und ich einen tiefen Frieden spüre. Es ist immer wieder erstaunlich was mir Gott in dieser Zeit schenkt und zeigt. Nach der Woche fühle ich mich meistens gestärkt und zuversichtlich.
Mir, Rolf, kam spontan die lange Kennenlernphase mit Silke in den Sinn. Als wir uns kennenlernten war es ganz nett, aber es war nicht die große Liebe auf den ersten Blick. Es gab einige Hindernisse: Wir wohnten in unterschiedlichen Städten, über die „richtige“ Gottesdienstform konnten wir uns richtig „in die Haare kriegen“ und der Altersunterschied war auch nicht unerheblich. Zudem wohnte Silke noch bei ihren Eltern und ich hatte das Gefühl, dass sie erst selbstständiger werden müsse. Gott klärte diese Dinge auf seine Weise. Ich fand keinen Job in Berlin, so dass wir über lange Zeit eine Fernbeziehung führten. Silke machte in der Zeit ihre Ausbildung zu Ende und zog in eine eigene Wohnung. So hatte sie Zeit für sich und ihre Persönlichkeitsentwicklung. Nach vielen Jahren der Fernbeziehung, bröckelte unsere Zuversicht, dass wir irgendwann zusammenziehen können. Ich fand einfach nicht den richtigen Job in Berlin. Wir beschlossen auf Abstand zu gehen. Doch so ganz konnten wir uns nicht trennen. Wir hielten losen Kontakt. Bei einer Hochzeit von gemeinsamen Freunden in Berlin führte uns Gott wieder behutsam zusammen. Silke und ich trafen uns wieder ab und zu. Und ca. 1 Jahr später bekam ich die Zusage, dass ich in Berlin anfangen konnte zu arbeiten. Die Arbeitsstelle lag im gleichen Stadtbezirk in dem Silke wohnte. So fügte sich zum Schluss alles zum Guten. Heute profitieren wir davon, dass wir so viel Zeit hatten uns langsam besser zu verstehen (am Anfang haben wir uns immer wieder gestritten). Und heute können wir unsere Unterschiedlichkeiten gut annehmen und sehen diese als Stärke an.
Wenn ich an diese Entwicklungszeit denke, bin ich froh und dankbar, wie Gott uns geführt hat. Ich kann immer noch staunen über unseren Weg. Es ist wunderbar so von Gott geführt zu werden. Auch wenn heutzutage nicht immer alles glatt läuft, bin ich optimistisch und zuversichtlich, dass Gott uns auch weiterhin führen wird. Das macht mich hoffnungsvoll für die Zukunft.
Wir laden Euch zum Austausch zu folgenden Fragen ein:
- Ich schaue auf eine Situation, in der ich (mit Dir zusammen) das Gefühl hatte, dass wir von Gottes Hand geführt wurden. In welcher Form habe ich Gottes Führung erfahren? Beschreibe deine Gefühle damals. WFIM, wenn ich Dir das heute schreibe?
- Ich schaue auf eine Situation, in der ich/ wir von Gott zu anderen Menschen gesandt wurden. Beschreibe sie kurz. Wie fühlte ich mich damals und wie fühle ich mich heute, wenn ich dir davon schreibe?
Herzliche Grüße aus Berlin-Spandau Silke Bährens und Rolf Schudlich |