Foto: © Bistum Mainz In: Pfarrbriefservice.de
„Streck deine Hand aus und lege sie in meine Seite“ Das sagt der Auferstandene zu Thomas, einem seiner Freunde. Thomas hat es schwer, den Erzählungen seiner Freunde zu glauben, dass Jesus wirklich auferstanden ist. Er möchte etwas Handgreifliches, einen Beweis für diese unglaubliche Aussage.
Jesus gibt ihm diesen Beweis: „Streck deine Hand aus und lege sie in meine Seite.“ Und dazu sagt er: „Sei nicht ungläubig, sondern glaube!“
Für mich ist das die gleiche Aussage wie: Lieben ist eine Entscheidung! Glauben ist eine Entscheidung!
Auch in unserer Ehe sind wir immer wieder gefordert uns zu entscheiden: zu glauben, zu lieben. Das ist nicht immer einfach. Immer wieder, auch nach vielen Ehejahren, gibt es Situationen, in denen ich mich entscheiden muss, an Pauls Liebe zu glauben. Manchmal sind es nur Kleinigkeiten, z.B. wenn ich Paul gebeten habe, etwas zu erledigen und er es vergessen hat. „Bin ich Dir noch wichtig, hörst Du mir überhaupt zu – liebst Du mich?“ frage ich mich dann zumindest innerlich. Das lässt sich in der Regel schnell wieder auflösen.
Größere Enttäuschungen liegen weiter in der Vergangenheit, aber immer wieder wird die Erinnerung daran lebendig, wie schwer es war `trotzdem` aneinander zu glauben und zu vertrauen. Wenn die Enttäuschungen tiefer gehen, spüre auch ich, Paul wie ich gerne einen „Beweis“ der Liebe sehen würde.
So ist uns der „ungläubige“ Thomas immer sehr sympathisch – es braucht manchmal Zeit, sich zu entscheiden: für die Liebe, für den Glauben.
Für mich, für uns beide war der Satz „Lieben ist Entscheidung“ ein wichtiger Wegweiser, den wir bereits zu Beginn unserer Ehe gefunden haben und der uns in schwierigen Situationen immer wieder geholfen hat. Und eine „Ostererfahrung“ ist es, wenn Paul sagt: Komm, wenn Du jetzt mein Zuhören/mein Dasein/mein Zeichen brauchst, damit Du weißt, dass ich Dich liebe - hier ist es!
Vorschlag zur Dialogfrage:
- Wann fällt es mir schwer, mich zum Lieben zu entscheiden? Was ist mir dann hilfreich? Wfim?
- Wann fällt es mir schwer, an das Mitgehen Gottes in meinem Leben zu glauben? Was hilft mir dann? Wfim, wenn ich Dir das anvertraue?
Wir wünschen Euch einen gesegneten „Weißen Sonntag“ – Shalom Marianne und Paul
Frère Roger, Taizé, sagt: Denk daran, ein für alle Mal: Weder die Zweifel noch der Eindruck, Gott schwiege, entziehen dir seinen Heiligen Geist.
Gott bittet dich darum, im Vertrauen des Glaubens dich Christus zu überlassen und seine Liebe zu empfangen. Magst du auch hin- und hergerissen sein – es ist an dir allein, die Entscheidung zu treffen; keiner kann es für dich tun. |